Konflikt­re­si­lienz kann man trainieren

Dieser Artikel ist erschienen auf der Platt­form ‘Computer&Automation 12/2022

Konflikt­kom­pe­tenz – “Mindset meets Methode”

Mindset vs Methods

Nachhal­tige Konflikt­lö­sungen beginnen im Kopf

Konflikt­kom­pe­tenz – “gibt es da nicht was von Ratiopharm?”

Ich bin immer wieder überrascht, wenn sich Inter­es­senten mit der Frage melden: “Wir haben in unserem Unter­nehmen gerade massive Probleme mit Konflikten – können Sie uns einen eintä­gigen Workshop anbieten?”. Zum einen – wenn Konflikt­kom­pe­tenz in einem Einta­ges­work­shop “erworben” werden könnte, warum haben Sie es nicht schon früher gebucht, da hätte man sich den ganzen aktuellen Ärger sparen können?!
Wenn ich tatsäch­lich das “One-Day-Conflict-Wonder” garan­tieren könnte – warum rennen mir nicht alle die “Bude” ein?
Sie merken schon – meine Erfah­rung als Trainer und Berater haben mich darin bestä­tigt, dass es nachhal­tige Konflikt­lö­sungen und Konflikt­kom­pe­tenz nicht einfach nur per Rezept gibt. Zur Konflikt­lö­sung gehört mehr als einfach nur die Anwen­dung einer Methode – das richtige Mindset ist ein entschei­dender Faktor!

Konflikt ist nicht erst wenn es knallt

Betrachten wir Konflikte und ihre Entwick­lungs­stufen nach dem Modell von Fried­rich Glasl, dann gibt es 3 Phasen (mit je 3 Stufen) die von “win-win”, über “win-lose” zu “lose-lose” eskalieren. Bedau­er­li­cher­weise werden Konflikte oftmals erst dann als solche gesehen und bezeichnet, wenn die Schwelle zu “win-lose” fast erreicht oder sogar schon überschritten ist. Welche Auswir­kungen und Kosten das für die Lösung der Konflikte, das “zwischen­mensch­liche Klima” und die Produk­ti­vität hat, damit haben sich Studien von Gallup, KMPG und anderen einge­hend beschäf­tigt. Allein für die USA hat Gallup (2013) einen Verlust von 350 Milli­arden US$ pro Jahr veran­schlagt. Da bekommen Defini­tionen von Ken Blanchard – “A problem only exists if there is a diffe­rence between what is actually happe­ning and what you desire to be happe­ning.” – und

Conflict is the gap between what you want and what you are experi­en­cing
- Nate Regier

eine neue Dimen­sion. Konflikte sind unser ständiger Begleiter, und ungelöst nicht erst ein Problem, wenn sie als offener Streit sichtbar werden. Konflikt­kom­pe­tenz und Konflikt­lö­sung kann nicht früh genug ansetzen.

Konflikt­kom­pe­tenz beginnt mit Kopf und Herz

Die beste Konflikt­lö­sungs­me­thode tritt zu kurz, wenn sie nicht vom notwen­digen Mindset begleitet wird. Wie gut ist ein Kompro­miss, bei dem ich mich auf der Mitte zwischen 2 Positionen treffe, im Vergleich zum Ergebnis eines gemein­samen Ringens um “das Beste aus 2 Welten”?  Wie nachhaltig ist der Verzicht auf die eigene Lösung – nur um “des lieben Friedens willen”? Welches Engage­ment kann ich noch erwarten, wenn ich meine Vorstel­lung gegen den Wider­stand der anderen durch­ge­drückt habe?
Konflikte nachhaltig zu lösen, setzt die Bereit­schaft voraus, im besten Sinne mitein­ander um die beste Lösung zu ringen – oder anders formu­liert: auf Augen­höhe mitein­ader zu streiten! Die Grund­lage für ein solches “Mitein­ander” ist ein Mindset der Wertschät­zung, des Zutrauens und des Vertrauens – veran­kert in Kopf und Herz.

Jamaika? Ampel? Egal! Koali­tion braucht Compassion!

Flag "Explore"

Der magische Treib­stoff für Innova­tion – Compassion!

Wenn keiner die Macht hat – hilft Innovation

Politi­sche Koali­tionen sind ein “Ding” mit hohem Konflikt­po­ten­tial – man ist ja nicht ohne Grund politi­scher Gegner. Wenn dann auch noch 3 oder 4 Parteien mitein­ander verhan­deln und regieren (müssen), weil keiner allein “die Macht” hat, steigt das Drama-Risiko um ein Vielfaches.

“Konflikt ist die Kluft zwischen dem, was wir wollen, und dem, was wir bekommen…”

- DR. NATE REGIER -

Wer jetzt aus seinem Wahlpro­gramm eine Strich­liste macht – nach dem Schema: beim einen Thema die Lösung von mir, beim anderen die Lösung von dir, der hat gute Chancen auf eine “vergif­tete” Verhand­lungs- und Arbeits­at­mo­sphäre und eine frustrie­rende Ergeb­nis­liste. “Konflikte sind da, um zu kreieren!” – diese Erkenntnis die in der Indus­trie schon lange anerkannt ist und genutzt wird, gilt genauso für die Politik. Wirkliche Koali­tion kann ein Erfolg werden, wenn diskre­pante Themen nicht einfach “von der Liste gestri­chen” werden, sondern Basis sind, für die Erkun­dung neuer innova­tiver Ansätze.

Es geht nicht um das Wahlpro­gramm – es geht um das Ziel!

Koali­tion braucht Compas­sion! Compas­sion ist mehr als nur das bloße “Mitge­fühl”, mit dem es in Wörter­bü­chern i.d.R. übersetzt wird. Compas­sion verbindet die Fähig­keit “mitzu­fühlen” mit dem Wunsch zu unter­stützen, zu helfen, Lösungen zu finden.

Koali­tion mit Compassion …

  • … ist die Fähig­keit und die Bereit­schaft in die “Schuhe der/des Anderen zu treten” und Dinge aus einer anderen Perspek­tive zu betrachten.
  • … schließt ein Nachgeben “des lieben Frieden willens” aus.
  • … stellt eine neue, innova­tive und konsens­fä­hige Lösung – vor das eigene Wahlprogramm.
  • … berück­sich­tigt, dass jeder Koali­ti­ons­partner nur einen Bruch­teil der Bevöl­ke­rung vertritt und man deshalb auch nur einen Bruch­teil seiner Ideen umsetzen kann.
  • … stellt sich der Regie­rungs­ver­ant­wor­tung, auch wenn nicht alle eigenen Vorstel­lungen eine Chance auf Reali­sie­rung bekommen.
  • … schafft auch noch in 4 Jahren Lösungen für Themen die wir heute noch nicht kennen…

Das “compas­sio­nate Mindset” ist entschei­dend für eine erfolg­reiche Zusammenarbeit!
Koali­tionen in denen sich ein oder mehrere Partner auf der “Verlie­rer­seite” (Win-Lose) fühlen, haben nur eine geringe “Halbwerts­zeit”. Je mehr Win-Win Lösungen geschaffen werden, je ehrli­cher jeder Partner zu sich selbst und zu seiner Koali­ti­ons­part­nern ist, desto stabiler wird die Koali­tion und der Erfolg der Regie­rung. Und so wird aus einem “gegen­ein­ander kämpfen wegen” ein “mitein­ander kämpfen für”!

Hör auf gegen die Welle zu kämpfen, surfe!

Lassen Sie sich nicht von vielstim­migen Teams oder schwie­rigen Kunden unter­kriegen. Inter­agieren Sie anders und nutzen Sie die Inter­ak­tionen, um neue Lösungen zu schaffen.

Was benötigt wird:

Die Perspek­tive wechseln:

Unter­schiede sind natür­lich. Vielfalt bedeutet neue Ideen, verhin­dert Stagna­tion und ist die Grund­lage des Fortschritts. Der Zweck von Konflikten ist es, aus dem, was da ist, etwas zu schaffen. Gehen Sie in den Erkun­dungs­modus, bleiben Sie neugierig und hören Sie zu. Unter­schiede können Impulse geben und eine überra­schende Geschwin­dig­keit für das Neue schaffen.

Suchen Sie nach den Zielen hinter den Positionen:

Die Positionen sind oft konträr und bergen ein hohes Risiko, in einem Win-Lose-Spiel zu enden. Die Erwar­tungen, die sich hinter den Konflikten verbergen, sind der motivie­rende Teil. Von dort aus kann sich das Kämpfen gegen in ein Kämpfen für verwan­deln. Engage­ment entsteht, wenn man seine Ziele mit einbe­zieht. Seien Sie compas­sio­nate und accoun­table, stellen Sie Verbin­dungen her und schaffen Sie einen verläss­li­chen Rahmen.

Verwenden Sie die Sprache der anderen Person:

Um mit einer anderen Person in Verbin­dung zu treten, ist die Art und Weise, wie Menschen etwas sagen, genauso wichtig wie das, was sie sagen! Indem man die Wahrneh­mungs­sprache der Menschen nutzt, wirkt man besser auf sie ein und deeska­liert die Stress­re­ak­tion. Mit dem Flow dessen, was im Raum ist, zu gehen, ist wie auf der Welle zu surfen!

Sind Sie neugierig, wie Sie in schwie­rigen Gesprä­chen auf der Welle surfen können?

Leading Out Of Drama® mit dem Konzept der compas­sio­nate accoun­ta­bi­lity,
Process Commu­ni­ca­tion Model® mit dem Konzept der agilen Kommu­ni­ka­tion und
Positive Intel­li­gence® mit dem Konzept der Präsenz und mentalen Stärke
sind erprobte Instru­mente für positive Konflikte und erfolg­reiche Kommunikation!

Clear, calm, laser-focused in a job interview

As career coach I am often confronted with the question of how you can be and stay your authentic and clear self in a job inter­view, be impactful in the middle of a poten­ti­ally stressful situa­tion, facing both chance and risk of denial.

You hold two keys to success in your hands!

Follow a clear-cut process to step up fully with your perso­na­lity and exper­tise and activate your mental strength to be be resilient under stress.

Key 1The process part is a path of explo­ra­tion, analysis and focus ahead of the inter­view. It’s about you, your passion and your USP for the market and the specific job in front of you. There are 3 leading questions:
What is your „I want …“, your values and goals?
What is your „I can …“ – your exper­tise and your success stories?
What is your „hitpoint and sweet spot …“ – your why this job and why this company?

This clarity gives you confi­dence and impact in how you step up and it makes you belie­vable having matching stories and successes to tell.

Key 2Your mental strength is to step up with clarity and calmness in the challen­ging context of a job inter­view and recover quickly when you are hijacked by stress

Does any of the follo­wing scenario and self-sabota­ging mindchatter sound familiar?
Before the inter­view: “I want this job so much. I am afraid I am blocked tomorrow and will forget what I want to say.” “If I lose, I will be in trouble. I need this job so much.“ „Am I good enough?” “What if they ask why I have left my old job. I am afraid my emotions come up again.”
During the inter­view: “This HR-execu­tive looks so puzzled. I seem to have given the wrong answer.” “I am so nervous, my voice trembles.” “Shit, I forgot an important info.” “I hear myself speaking and I don’t seem to come to the point.” “I am tense and not my usual self.”

If you are in that mindset of negative emotions you are in the stress part of your brain and have no access to your full poten­tial, your creati­vity, clarity and to calm laser-focused action.

What now!

I recom­mend highly effec­tive exercises to both activate your mental fitness muscle before the event and to recover quickly in case of stress hijacking during the event. These tools are from Positive Intel­li­gence by Shirzad Chamine.

  • Preempt your saboteurs:
    Antici­pate the inter­view and your possible self-sabota­ging reaction; Pause and breathe. Then imagine yourself reacting calm and clear and stepping up your best self.
    What is fasci­na­ting: our brain does not diffe­ren­tiate between real and imagined. When you imagine the positive process, the same neuro-circuitry pathway is activated as during a real success experience.
  • Activate your mental fitness muscle:
    This can be used before the situa­tion to gain energy and focus and in the stress situa­tion to quickly calm down and recover.
    What is fasci­na­ting: the little exercises, called PQ reps, only take 10 seconds each and they don’t need a quiet solitary place to practice. Do it in the middle of the hustle-bustle of life and if needed during a stress hijacking:
    The secret is to actively focus on your sensa­tions. By that you stop your mind jumping around and instead focus on one physical sense. You can feel the effect immedia­tely. If in that moment you were under a MRI you would also get the scien­tific proof that your stress center is quieted down and your sage creative part of the brain is activated.

Here are two of many varia­tions you can do

  • PQ rep using your sense of touch
    finger-printTouch one device (pen, paper, coffee cup, glass of water) in front of you and really feel the tempe­ra­ture, texture and sensa­tions on your finger tips. Maybe move your finger tips slowly so you can feel more sensations.
    Great Job!
  • PQ rep using breath
    breathingTake a couple of deep breaths. Now let your breath settle into its normal mode. Feel the rising and falling of your chest and stomach with each breath. Notice the tempe­ra­ture of air as it enters your nostrils and the tempe­ra­ture of air as it exits your nostrils.
    Great job!

If you do PQ reps regularly during the day, you can conti­nously build up your mental muscle.

 

Explore further possi­bi­li­ties with Mental Fitness – how to sustain­ably train and build up your mental strength, to be resilient facing any challenges and setbacks and recover quicker – for more click here

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