Konfliktresilienz kann man trainieren
Was braucht agile Kommunikation?
Seht mich nicht so bedauernd an – Alleinsein ist für mich ein Geschenk!
… über die Nettigkeit einer unartigen Idee
Ob geschenktes “Alleinsein” nett oder unartig ist beurteilt der Beschenkte
“Was schenken wir Papa zu Geburtstag?” – “Wir lassen ihn allein und gehen aus!”
Bevor mich jetzt eine Welle der Empörung, des Mitgefühls oder gar Mitleids überrollt, möchte ich klarstellen: “Ich bin meinem Sohn sehr dankbar, dass er meine Bedürfnisse so pragmatisch auf den Punkt gebracht hat!“
Ja, richtig gelesen – was für viele möglicherweise die unartige Idee eines pubertierenden Teenagers wäre, ist für mich eine super nette Geschenkidee. Und ob ein Geschenk gefällt oder nicht gefällt, liegt immer noch im Auge des Beschenkten.
Alleinsein ist keine asoziale Marotte
Der Volksmund weiß: “Der Mensch ist ein soziales Wesen!”. Spannend wird es bei der Frage: wie viele Menschen braucht ein Mensch um “sozial” zu sein? Brauche ich eine Gruppe um mich, oder reicht ein Mensch? Und sollten es immer die gleichen Gruppen und Menschen sein, oder wie häufig darf/sollte ich wechseln? Kann man “sozial” sein, auch wenn man gerne “allein” ist?
Der amerikanische Psychologe Dr. Taibi Kahler hat bei seiner Entwicklung des Process Communication Model® (u.a. auch in Zusammenarbeit mit der NASA) ermittelt, dass die Mehrheit der Menschen Gruppen bevorzugen, ein Drittel am liebsten nur mit höchstens 1–2 weiteren Personen zusammen sind, und jede*r Zehnte gerne alleine ist. Ich persönlich bewege mich irgendwo in dem Feld zwischen dem Drittel und dem Zehntel.
Alleinsein ist nicht einsam sein
Das bedeutet aber nicht, dass 10% lieber allein auf einer einsamen Insel oder auf einer abgelegenen Alm in den Bergen leben möchten. Es bedeutet, dass Lebensqualität in der Möglichkeit selbstbestimmten Rückzugs besteht.
Ich könnte kein Trainer und Berater sein wenn ich keine Menschen ertragen könnte. Und doch habe ich seit jeher mein Einzelbüro sehr geschätzt – Großraumbüros ohne Rückzugsmöglichkeit wären mein Horror. Ich vermeide es, mich längere Zeit in Gedränge zu bewegen – bin aber definitiv nicht klaustrophob. Bei Konzerten werden Sie mich nicht im ‘Front of House’ vor der Bühne finden – ich habe einen (Sitz-)Platz am Rand. Ich sitze lieber mit ein oder zwei Freunden am Tresen im Eck, als mit Leuten ‘um die Häuser’ zu ziehen. Ich mag es allein im Café oder in der Kneipe zu sitzen, Menschen zu beobachten und meine Gedanken wandern zu lassen. Bei Feiern, Festen und Empfängen können Sie mich häufiger auch allein und abseits stehend sehen – manchmal gedankenverloren, manchmal einfach nur beobachtend.
Wenn Sie also demnächst das Gefühl haben einen “einsamen” Menschen zu sehen und Sie das Bedürfnis überfällt ihn/sie in Ihre Gruppe zu holen – fragen Sie sich erst:
Dieser Mensch steht dort allein – aber sieht er wirklich traurig dabei aus?
Mein Tipp: Sollte Ihre Antwort kein eindeutiges JA! sein, seien Sie behutsam mit Ihrem Angebot und nehmen Sie es nicht persönlich, wenn Ihre Einladung abgelehnt wird.
Wenn Alleinsein ein Bedürfnis ist
Vermutlich kennt jeder mal den Wunsch nach Alleinsein. Die Frage ist dabei – was ist der Zweck der hinter diesem Wunsch steckt? Ist es, weil Sie endlich mal Ruhe brauchen von der nervigen Familie? Oder weg von den frustrierten Kolleginnen und Kollegen, um einfach nur “runter zu kommen” und einfach nur “Ihr Ding” zu machen? Selbstbestimmt, weil Sie die anderen gerade nicht sehen mögen?
Oder ist es das ungestörte wandern lassen der Gedanken, die inneren Bilder? Und gibt Ihnen das mehr als eine Beruhigung der Nerven, sondern tankt Ihre Batterien wieder auf?
Sie sind sich nicht ganz sicher? Dann wählen Sie Ihre Antwort für folgendes Szenario:
Stellen Sie sich vor Sie sind in den Bergen. Sie erreichen eine einsame Hütte, davor eine bequeme Bank, unterhalb der Hütte ein kristallklarer See und dahinter ein atemberaubendes Bergpanorama.
Wie lange könnten Sie es allein an dieser Hütte aushalten? 10 Minuten? 30 Minuten? 1 Stunde? 3 Stunden? 1 Tag? mehrere Tage? 1 Woche? …
Meine Antwort ist: mindestens 1 Woche! Nicht weil ich so gestresst bin, sondern weil ich spüre, wie das Alleinsein (engl. solitude) meine Batterien mit auflädt. Ähnlich verhält es sich bei mir auch bei den bereits genannten “größeren” Veranstaltungen – ein Moment des Rückzugs, des “innerlichen Alleinseins”, gibt mir die Energie um mich auch wieder “unters Volk zu mischen” und Spaß zu haben!
Es ist OK allein zu sein, wenn es einem gut tut!
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Meine Buchempfehlungen zum Thema:
‘Quiet’ von Susan Cain (Deutscher Titel: ‘Still’)
‘Seeing People Through’ von Nate Regier
Pixar’s geheime Waffe – die alle Leader kennen sollten
Pixar Studios hat einige der größten Blockbuster-Animationsfilme der Geschichte geschaffen. Von “Die Unglaublichen” (‘The Incredibles’) über Nemo bis hin zu Cars, und ihre Filme erreichen alle Altersgruppen und die Zuschauer wollen mehr davon.
Pixar hat eine Geheimwaffe. Sie verwenden ein sprachbasiertes Persönlichkeits- und Kommunikationsmodell namens Process Communication Model, um ihre Charaktere und Handlungsstränge zu gestalten. PCM wurde vom Psychologen Dr. Taibi Kahler entdeckt und entwickelt, und ist ein hoch entwickeltes Persönlichkeitsmodell, das tiefe Einblicke in die Psychologie der Persönlichkeit bietet. Dies umfasst neben der Einschätzung wie verschiedene Persönlichkeiten begabt sind, vorzugsweise kommunizieren, motiviert sind auch die Vorhersagbarkeit von Verhalten unter Stress/Distress. Dr. Kahler fand starke Verbindungen zwischen Persönlichkeitstyp und griechischer Mythologie, Entwicklungspsychologie und Führung.
PCM hat Pixar geholfen, Charaktere und Handlungsstränge zu entwickeln, die ein viel breiteres Publikum erreichen, was einer der Gründe für ihren erstaunlichen Erfolg ist. In der Tat, der Film “Merida” (Originaltitel: ‘Brave’) gewann den “Oscar” (Academy Award) für den besten Animationsfilm. Die mutige Produzentin Katherine Sarafian ist in PCM ausgebildet. Die Hauptfigur Merida ist nach dem Persönlichkeitstyp mit Rebell Basis im PCM-Modell aufgebaut. Meridas Mutter, mit der sie die meisten Machtkämpfe hat und sich schließlich versöhnt, ist nach dem Persönlichkeitstyp des Basis-Beharrer gestaltet. “Alles steht Kopf” (Originaltitel: ‘Inside Out’), Pixar’s 2015er Werk, führt Sie in den Kopf einer Person, um alle Persönlichkeitstypen in jedem von uns zu treffen. Kahler und PCM wurden in einem in der Huffington Post veröffentlichten Artikel über Inside Out erwähnt.
Seit fast 40 Jahren nutzen Führungskräfte auf der ganzen Welt PCM, um die Kommunikation zu verbessern, das Engagement zu erhöhen, besser zu motivieren, Konflikte zu reduzieren, mit dem Publikum in Kontakt zu treten und effektivere Kommunikationsstrategien zu entwickeln. Wenn Sie mehr über PCM erfahren möchten kontaktieren Sie uns.
Das Original dieses Blogs unseres Kollegen Dr. Nate Regier, wurde unter dem Titel ‘Pixar’s Secret Weapon all Leaders Should Know About’ auf next-element.com veröffentlicht.
Copyright Next Element Consulting, LLC 2015
Übersetzung aus dem Englischen von Frank Schöfisch, key!4c