Agile Kommu­ni­ka­tion ist wie Scrum … mit Sekunden-Sprints

von | 2. Mai 2019

agile Kommunikation

Die Welt wird “agiler” – oder sagen wir mal vorsichtig … sie möchte agiler werden. Das ist schon Heraus­for­de­rung genug. Aber warum denn auch gleich noch agile Kommunikation?

Ich habe mich an die erstaunten Augen mancher Kunden gewöhnt, wenn ich erläu­tere, dass Agilität vor allem eine Sache der Haltung ist. Agilität ist nichts, was ich einfach “abarbeiten” kann, Agilität muss ich leben.

 

Agiles Mindset heißt näher am Kunden
- Agile Kommu­ni­ka­tion heißt näher am Kommunikationspartner

Die Grund­idee agilen Arbei­tens haben die Begründer des Konzepts sehr klar in ihrem “Agilen Manifest” definiert. Wenn es auch in seinen Ursprüngen aus der Software­ent­wick­lung stammt, so ist es ebenso Basis für Arbeit in anderen Feldern der Entwick­lung und der Dienst­leis­tung.
Mindesten 2 der 4 Leitsätze des agilen Manifests stellen die Zusam­men­ar­beit und den Menschen in den Mittel­punkt – und damit die Kommunikation.

  • Indivi­duen und Inter­ak­tionen – stehen über Prozessen und Werkzeugen
  • Funktio­nie­rende Software [/ Funktio­nie­rende Produkte / zufrie­den­stel­lende Dienst­leis­tung] – steht über einer umfas­senden Dokumentation
  • Zusam­men­ar­beit mit dem Kundensteht über der Vertragsverhandlung
  • Reagieren auf Verän­de­rung – steht über dem Befolgen eines Plans

Eine Priori­sie­rung, die für viele etablierte und gewohnte Prozesse ein Umdenken erfor­dern – eben eine andere Haltung.
Es ist diese Verbin­dung von Haltung (Mindset) und den passenden agilen Methoden,  durch die das agile Konzept seinen Nutzen entfaltet.

Wichtige Säulen der Agilität sind Kunden­nähe und Team. Alle Betei­ligten sind im ständigen Austausch mitein­ander – das heißt Kommu­ni­ka­tion ist omniprä­sent: kommu­ni­zieren, wenn es etwas zu spezi­fi­zieren gibt; kommu­ni­zieren, wenn es Fragen gibt; kommu­ni­zieren, wenn es Probleme gibt; kommu­ni­zieren, wenn man Unter­stüt­zung braucht; …

Der Sekunden-Sprint der agilen Kommunikation

Agile Kommu­ni­ka­tion hat Ähnlich­keit mit agilen Methoden wie z.B. Scrum. Wie bei Scrum funktio­niert agile Kommu­ni­ka­tion in Inkrementen:

WAS (welche Botschaften) will ich übermit­teln [Scrum: Produkt Backlog]

WIE erreiche ich meine Gesprächs­partner (WEN), damit sie mir offen zuhören [Scrum: Sprint Planning und ‑Backlog]

KOMMUNIZIEREN  [Scrum: Sprint Backlog, Inkre­ment erstellen]

CHECK, ist meine Botschaft angekommen? Erkennt­nisse aus der Reaktion auf meine Kommu­ni­ka­tion? [Scrum: Daily Scrum, Sprint Review]

SELBSTREFLEKTION, Was kann ich persön­lich an meiner Kommu­ni­ka­tion verbes­sern? [Scrum: Sprint Retrospektive]

WEITER,  wenn die die Kommu­ni­ka­tion erfolg­reich war: Super, nächster Schritt! [Scrum: nächster Eintrag aus dem Produkt Backlog]
- wenn die Kommu­ni­ka­tion nicht erfolg­reich war: kein Problem, mit den Erkennt­nissen aus “CHECK” nochmal in das “WIE” [Scrum: mit gleichem Produkt Backlog und neuen Wissen nochmal in den Sprint]

Der Unter­schied zu Scrum liegt im Tempo. Ein Sprint mit Scrum dauert bis zu 30 Tage – ein agiler Kommu­ni­ka­tions-Sprint selten mehr als ein paar Sekunden.

Agile Kommu­ni­ka­tion heißt: die Kommu­ni­ka­tion von Sekunde-zu-Sekunde zu gestalten, um mit dem Kommu­ni­ka­ti­ons­partner ein positives und effek­tives Umfeld zu schaffen. Das benötigt Achtsam­keit: ist meine Botschaft angekommen? Erlebe ich positives oder negatives Konflikt­ver­halten? Ist mein Kommu­ni­ka­ti­onpartner in einer OK-OK Haltung? Bin ich in einer OK-OK Haltung? Sehe ich Antreiber oder Distress­ver­halten? Wie kann ich den Kommu­ni­ka­ti­on­pro­zess gestalten?
Und das alles in wenigen Sekunden? Klingt fordernd? – Kann man trainieren! Wer weiß welche Signale in der Kommu­ni­ka­tion relevant sind, kann die eigene Kommu­ni­ka­tion in agilen Schritten optimieren und ist situativ effizient.

#Process­Com­mu­ni­ca­ti­on­Model®  #Leadin­gOu­tOf­Drama®

Process Communication Model LogoSignale erkennen, verstehen nutzen -
Persön­lich­keiten erreichen

Leading Out of Drama LogoAus der Vielstim­mig­keit zum nächsten Schritt -
über positive Konflikte zu Innovationen